Übergreifende Projekte
Übergreifende Forschungsprojekte
Beispiele für Kooperationsprojekte im Forschungsfeld Altern
GEROTEST.DE – Online-Studien zu Fragen des Alterns:
Das Projekt entwickelt ein Webportal für interaktive Online-Studien zu Fragen des Alterns.
Untersucht werden Aspekte der intellektuellen Leistungsfähigkeit in Beziehung zu motivationalen und emotionalen Persönlichkeitsprozessen des Alterns. Die Förderung des Projekts GEROTEST erfolgt momentan aus Eigenmitteln sowie in Zusammenarbeit mit dem DIW Berlin. Im Rahmen der Entwicklung des Online-Portals werden neuartige Erhebungsinstrumentarien zur Diagnostik intellektueller und kognitiver Leistungskapazitäten im Alter eingesetzt und weiter entwickelt. (IPG: seit 2006; DIW: 5.000€)
Zum Webportal GEROTEST
Pro Pricare: Preventing Overdiagnosis in Primary Care
Die zunehmenden technischen Möglichkeiten und auch die unkoordinierte Aktivität vieler Fachärzte führen gerade bei alten Menschen schnell zu einem Zuviel an medizinischen Maßnahmen, was negative Folgen für die Betroffenen haben kann. Oft stehen immer noch medikamentöse Therapieverfahren an erster Stelle, auch wenn diese nicht nötig oder zielführend sind. Das Gespräch und die persönlichen Sorgen und Ziele der Patienten drohen darüber vergessen zu werden. Diese sogenannte Überversorgung steht im Fokus des Forschungsnetzwerks Pro Pricare. In drei Forschungsprojekten sollen Maßnahmen zur Verhinderung von Überversorgung entwickelt und implementiert werden. (Institut für Biomedizin des Alterns (Prof. Sieber), Zentrum für Medizinische Versorgungsforschung (Prof. Gräßel), Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie (Prof. Berking), Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement (Prof. Schöffski), Interdisziplinäres Zentrum für Health Technology Assessment (HTA) und Public Health (IZPH) (Prof. Kolominsky-Rabas), Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie (Prof. Gefeller), Professur für Gesundheitsökonomie (Prof. Tauchmann); 2017-2020; BMBF: 2,1 Mio. Euro)
Sprintt: Sarcopenia & physical frailty in older people
Gebrechlichkeit (genannt „frailty“) und Verlust von Muskelmasse und –kraft (genannt „Sarkopenie“) treten häufig im Alter auf. Gebrechliche ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität benötigen mehr Unterstützung im Alltag, sie haben ein höheres Risiko zu stürzen und werden eher in Pflegeeinrichtungen eingewiesen, sie sind anfälliger für Krankheiten und müssen häufiger stationär behandelt werden. Ihre Lebensqualität ist geringer als die von mobilen älteren Personen. Die Ziele des Projekts Sprintt sind daher 1.) eine klare, wissenschaftlich fundierte und klinisch relevante Definition von Gebrechlichkeit und Sarkopenie aufzustellen und 2.) eine effektive Therapie (Bewegung, Ernährungsberatung, innovative Technologien) zu entwickeln und zu testen. Das Projekt wird in 13 europäischen Ländern durchgeführt und erlaubt daher internationale Vergleiche. (IBA (Prof. Sieber), 2014-2019;Europäische Kommission: 1,3 Mio Euro)
MaNuEL: Malnutrition in the Elderly
Das Verbundvorhaben „Mangelernährung im Alter“ (MaNuEL) ist Teil der strategischen Forschungsinitiative “Eine gesunde Ernährung für ein gesundes Leben”(JPI-HDHL). MaNuEL ist ein Konsortium aus 22 Forschungsgruppen aus sieben Ländern (Österreich, Frankreich, Deutschland, Irland, Spanien, den Niederlanden und Neuseeland).
Allgemeine Projektziele sind
- Kenntnisse zu gewinnen in Bezug auf Definition, Prävalenz, effektives Screening und Ätiologie von Mangelernährung bei älteren Menschen in unterschiedlichen Gesundheitseinrichtungen in Europa;
- wissenschaftliche Kenntnisse in wirksame, evidenzbasierte Strategien umzusetzen und Empfehlungen zum Screening und zur Identifizierung von Menschen, die von Ernährungsinterventionen profitieren werden, abzuleiten;
- ein produktives und nachhaltiges Kompetenznetzwerk von Wissenschaftlern zu entwickeln, die sich auf dem Gebiet der Mangelernährung bei älteren Menschen mit ihrem Know-how ergänzen;
- die Harmonisierung des Screenings und Assessments von Mangelernährung bei älteren Menschen in der gegenwärtigen Praxis und für die zukünftige Forschung zu fördern.
(Institut für Biomedizin des Alterns (Prof. Volkert); 2016-2018; nationale Förderungsorganisationen aus Österreich, Deutschland (BMEL), Irland und den Niederlanden: 1,1 Mio. Euro, Sachleistungen der beteiligten Forschungsgruppen: 800.000,00 Euro)
knowledge@all – Kognitionsunterstützendes Lehr-Lern-System für den generationen-übergreifenden Wissensaustausch in der Logistik
Im Projekt knowledge@all untersuchen wir den Austausch von Informationen und Wissen zwischen Mitarbeitern in der Logistikbranche. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines IT-Instrumentes, in dem Mitarbeiter aller Altersstufen ihr Erfahrungswissen vernetzen und austauschen.
(Institut für Psychogerontologie, Lehrstuhl für Psychologie im Arbeitsleben, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Innovation und Wertschöpfung; Projektlaufzeit: 10/2013 bis 07/2016)
M-EndoL – MRSA in End-of-Life Care
Das Ziel dieser Studie ist die Entwicklung eines wissenschaftlich fundierten Ansatzes zum Umgang mit hospitalisierten und mit multiresistenten Keimen kolonisierten bzw. infizierten Patienten in der letzten Lebensphase. Vier verschiedene Studienpopulationen (Patienten, Angehörige, Teammitglieder und Stakeholder) werden dazu multimethodisch befragt. Die qualitativen und quantitativen Daten werden in einer interdisziplinären Forschergruppe ausgewertet und analysiert sowie in Fokusgruppen mit Vertretern der verschiedenen Studienpopulationen diskutiert.
(Institut für Psychogerontologie, Institut für Biomedizin des Alterns, Abteilung für Palliativmedizin in der Anästhesiologischen Klinik; Projektlaufzeit: 01/2014 bis 06/2016)
Z-Alt: Alter(n) als Zukunftsunternehmung:
Bedingungen alternsbezogenen Risiko- und Grenzmanagement in der mittleren und nachberuflichen Lebensphase: Im Zentrum der Studie steht die Frage, wie verschiedene Informationsquellen über Alter und Altern, die Haltungen und Einstellung zum eigenen Altern sowie die persönlichen Handlungen beeinflussen.
Von besonderer Bedeutung sind hierbei Aspekte der individuellen Zukunftsvorstellung und Risikowahrnehmung von Menschen der zweiten und dritten Lebensphase, die näher untersucht werden sollen. Hierfür soll u.a. das neu geschaffene Internetportal für Alternsstudien (www.gerotest.de, s.u.) genutzt werden, mit dem es möglich ist die eingangs erwähnte Frage, im Rahmen von experimentellen Fragebogenstudien zu erforschen. Darüber hinaus werden Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) ausgewertet, um mögliche Effekte der genetischen Verwandtschaft zwischen SOEP-Teilnehmern auf Alterseinstellungen mit zu kontrollieren. (IPG 2009-2011; VW-Stiftung: 198.000 €)
Bayerischer Forschungsverbund FitForAge:
Ziel des Forschungsverbundes ist es, technische Lösungsansätze zu finden, die den alternden Menschen in Wohnung und Haus, im Arbeitsleben wie in der Kommunikation mit der Umwelt und im Verkehr ein aktives und bezahlbares Leben erhalten, auch wenn das durchschnittliche Alter der Bevölkerung weiter zu- und gleichzeitig die Zahl der arbeitsfähigen, jüngeren Menschen abnimmt.
Die Entwicklungen im Themenfeld „Fit4Life“ sollen es Menschen mit Hilfe altersgerechter technischer Systeme ermöglichen, länger ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu führen.
Die Entwicklungen im Themenfeld „Fit4Mobility“ stehen unter dem Aspekt der Bereitstellung technischer Grundlagen für verbesserte Fortbewegungsmöglichkeiten und damit Unabhängigkeit bis ins hohe Lebensalter.
Durch technische, innovative, flexible und wirtschaftliche Konzepte bei verlängerter Lebensarbeitszeit ältere und leistungsgewandelte Mitarbeiter effizient und nachhaltig innerhalb produzierender Unternehmen integriert werden („Fit4Work“).
„Fit4Use – Beratung und Evaluierung von altersgerechten Technologien“ hat die zentrale Aufgabe, sozialwissenschaftliche Beratung bei der Entwicklung und Evaluation altersgerechter Technologien bereitzustellen. Es gilt, das Bewusstsein für sozialpsychologische Aspekte der Produktentwicklung zu steigern. (Bayerische Forschungsstiftung, 01/2008-12/2010; Gesamtfördersumme: 5.600.000€; Anteil IZG (IPG/Thielecke 175.000€)